Sönke Busch
Mit "Das Gegenteil von Arbeit" legt Sönke Busch ein Werk vor, das sowohl persönlich als auch gesellschaftskritisch tief greift. Die Protagonistin, eine 42-jährige, im Bremer Viertel aufgewachsene Künstlerin, steht an einem Wendepunkt ihres Lebens. Geprägt durch eine kommunistische Sozialisierung und ausgestattet mit vielen künstlerischen Talenten, unternimmt sie - etwas widerwillig und nicht ohne finanziellen Druck - ihren ersten Schritt in eine abhängige Beschäftigung. Der Blick durch das Schaufenster eines alteingesessenen Geschäftes für Zeichenbedarf, bereitet den Boden für eine feinsinnige Symbolik: Das Fenster trennt sie von der Welt da draußen, erlaubt aber auch einen durchdringenden Blick auf sie. Dieses Schaufenster wird zur Metapher für das Panoptikum der Gesellschaft, in dem alles sichtbar ist und doch vieles verborgen bleibt. Hier findet die Protagonistin sich in einem Zwiegespräch wieder, sowohl mit sich selbst als auch mit der Gesellschaft, die sie durch ihre besondere Perspektive immer wieder neu ergründet. Mal ist der Blick kritisch, mal bewundernd, oft ironisch, doch nie losgelöst von ihrer eigenen Position und den Idealen, mit denen sie aufgewachsen ist.
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Wo?
Wann?
18:00 Uhr bis 18:45 Uhr